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Berichte

 1. bis 2. Juli 2023

Leipzig: Bulldog, Dampf und Diesel

Ein Bericht von Andreas Rathjen

Das große und weit über den Landesgrenzen hinaus bekannte Oldtimer-Treffen in Leipzig auf dem Agra-Gelände fand in diesem Jahr erstmalig nach der Corona-Epidemie statt. Immer wieder beeindruckend ist die Größe, die Vielfalt und auch die Gäste aus Nah und Fern. Man hat den Eindruck, fast alle in Deutschland existierende Clubs und Vereine treffen sich in Leipzig bei Marc und seinen Lanzfreunden, um ein schönes Wochenende zu erleben.
Wir vom LBCO nahmen auch mit zwei Gespannen teil und standen zusammen mit den per Achse angereisten Bulldog-Piloten des Lanz-Bulldog-Club Holstein im Fahrerlager direkt an der Haupt-Flaniermeile. Sie sind in drei Tagesetappen angereist, Bau- oder Zirkuswagen im Schlepptau – was für eine Leistung.
Die Veranstaltungstage der Lanz-Freunde Sachsen sind immer am ersten Juli-Wochenende. Bei gutem Wetter und bester Holsteiner Gesellschaft hatten wir unseren Spaß. Clemens fuhr mit Wohnmobil und 11-PS-Lanz-Bulli auf Anhänger, Andi mit Magirus Deutz Richtung Leipzig. Wir brauchten allerdings, statt drei Tage, nur sechs Stunden für die Reise.
Nachdem das Lager aufgebaut wurde, ging es auf Erkundungstour. Was gibt es diesmal wieder Schönes zu entdecken? Es dauerte nicht lange, etliche bekannte Gesichter und Schlepper wurden von uns entdeckt. Wir trafen unerwartet viele bekannte Oldtimerfreunde aus dem Norden. Teils per Achse waren sie tagelang unterwegs.
Abends im Festzelt hörte man zig verschiedene Dialekte. An den Vereinslogos an den Jacken und Shirts der Oldiefreunde sahen wir, von wo sie kamen. Einige von ihnen, so wurde uns erzählt, nehmen sogar ihren Jahresurlaub, um in Leipzig dabei sein zu können. Und wer schon einmal dort war, kann es zum Teil auch gut nachvollziehen.
Als sich am Samstag in der Früh die Pforten öffneten, wurde einem wieder bewusst, was Leipzig ausmacht: Diesmal bauten sie unter anderem eine Feldbahn auf, eine Dampflok zog eine stattliche Zahl von Loren in die eine Richtung, am anderen Ende des Zuges spannten sie eine Lanz-Feldbahn-Lok, welche den Zug wieder zurück zog. Die Lanz-Feldbahn-Lok mit dem bekannten 12er HL-Motor zog den Zug erstaunlich souverän über die Gleise, so etwas live zu erleben hat wohl Seltenheitswert. Bei Lanz in Mannheim konnte man sie tatsächlich so bestellen, sie wurde „Lanz-Schienen-Bulldog HL“ genannt. Erhältlich für die Spurweiten von 500 bis 800 mm. Auch „Schienen- Kulis“ genannt, fuhren sie bis zu 4,2 km/h über die Gleise. Die bekannte Lokschmiede Maffei aus München baute ein ähnliches Fahrzeug, auch mit dem 12er HL-Motor, aber zusätzlich mit Führerstand, Kuppelstangen und Blindwelle zwischen den Rädern. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von ca 10 km/h. Zum Rückwärtsfahren wurde der Motor umgesteuert.
Im Bereich Holzbearbeitung zeigte man den Zuschauern die Anfänge von mobilen Baumstammsägen, sowie Antriebsmaschinen als Kraftquelle für alle möglichen Verwendungen. Teils über 100 Jahre alt, zeigten die Motoren, wozu sie einst gebaut wurden. Bulldogs gab es, wie gewohnt, aus allen Epochen, patiniert oder hochglanzlackiert. Auffällig ist, dass sehr viel mehr Halb- und Volldiesel aus der Nachkriegsära von Lanz in Leipzig anzutreffen sind, sie erfreuen sich mittlerweile auch im Osten großer Beliebtheit. Bemerkenswert ist auch die Vielfalt und sowieso die Vielzahl an in der ehemaligen DDR gebauten Fahrzeuge, egal ob zwei-, drei- oder vierrädrig.
Zum Abend hin dampfte eine Showman-Lokomobile direkt vor dem Festzelt leise vor sich hin – immer wieder schön. Diese wurden früher als elektrische Antriebsquelle auf Jahrmärkten oder Kirmes eingesetzt, um die Fahrgeschäfte betreiben zu können. An der Stirnseite der Maschine, direkt über der Rauchbüchse, befindet sich der Generator, welcher mittels Flachriemen direkt von der Schwungscheibe der Maschine angetrieben wird. Eine Vielzahl von Glühlampen unterhalb des Daches der Showman werden dann direkt vom Generator zum Leuchten gebracht, was den Charme solcher Maschinen ausmacht – gerade im Dunkeln.
Und wer noch Ersatzteile für sein Schätzchen sucht, der wird auf dem großen Teile- und Flohmarkt fündig. Neben Fahrzeugteilen findet man auch antike Möbel, Schilder, Spielzeug und vieles mehr.
Am Abend des zweiten Tages machten wir uns wieder auf die Heimreise. Ein schönes Wochenende mit sehr netten Menschen durften wir erleben.
 
Liebe Lanzfreunde Sachsen, macht weiter so, wir kommen gerne wieder.
 
Euer LBCO


Nanu, wir hatten doch gefühlt gerade erst den Jahreswechsel. Und auf einmal heißt es: Großes Lanz-Bulldog- und Oldtimer-Treffen auf dem Backsberg steht vor der Tür. Und jetzt, wo diese Zeilen geschrieben werden, ist schon wieder alles vorbei…

Unser Pfingsttreffen 2023

(ar). Die ersten Vorbereitungen für unser Treffen fangen schon Anfang des Jahres an, die heiße Phase ist dann zirka zwei Monate vor dem Treffen bis zum Finale. So ein Treffen auszurichten ist für uns immer wieder eine große bis sehr große Herausforderung, auch wenn wir schon etliche Veranstaltungen im Vorfeld gemacht haben. Es ändert sich jedes Mal einiges. Und um den Anspruch, Verbesserungen zu vorigen Treffen gerecht zu werden, mussten wir uns doch sehr ins Zaumzeug legen.
Es bildete sich eine Planungsgruppe von zwölf Leuten, man traf sich alle zwei Wochen, um alle Themen über eine Abarbeitungsliste zu besprechen und zu planen. Dieses ist neu bei uns, man hat eine sehr gute Übersicht auf alle relevanten Punkte und das Wissen auf alle Planer gleichzeitig zu übertragen. Per Laptop und Beamer warfen wir alle Punkte auf die Leinwand, konferenzmäßig am langen Tisch mit Chips und Bier arbeiteten wir uns vor. Und ab und zu musste auch mal ein Backsberger getrunken werden, soll ja auch Spaß machen…
Neu ist auch die Aufteilung: Das Zelt ist zentral in die erste der drei Veranstaltungsflächen gewandert und einen WC-Wagen platzierten wir hinten am Deich, um lange Wege zur Toilette, gerade über Nacht, zu vermeiden.
Am Sonntag, eine Woche vor Pfingsten, wurde unser Fahrerlager eingerichtet, einige Clubmitglieder von uns waren seit dem Sonntag vor Ort und blieben auch über Nacht. Mit dem Aufbauen wurde ab Montag begonnen, Freitag früh waren wir aufbautechnisch fertig. Es verlief alles zur vollen Zufriedenheit der Mannschaft. Relativ reibungslos waren wir zum Beginn des Events startklar – was für ein tolles Team.
Und so öffneten wir, übrigens bei bestem Wetter, am Pfingstsamstag um neun Uhr unsere Pforten. Für Aussteller und Besucher hieß es: Willkommen auf dem Backsberg.
Die Holsteiner sind wieder mit einer sehr großen Armada angereist, brachten unter anderem einen Tiefenmeißel mit, kulinarisch versorgten sie sich und uns an einem Abend mit einem schönen, leckeren Spanferkel. Dafür ein kräftiges Dankeschön an euch. Aus Meckesheim, Kreis Heidelberg, reisten die Schlepperfreunde Nordbaden an. Als Überraschungsgäste machten sie sich mit sieben Personen auf die 550 km lange Reise auf in den Norden. Vier Tage brauchten sie, um Backsberg-Luft zu schnuppern. Wirklich toll, was für eine Leistung! Sie kamen unter anderem mit einem langen Lanz-Eilbulldog zu uns, welcher im Hause Lanz auf Halbdiesel umgebaut wurde und dort im Werksverkehr eingesetzt wurde. Weitere zwei dieser Art wurden umgebaut und auch auf dem Mannheimer Terrain eingesetzt. Seltener geht es kaum, vielen Dank an Euch.
Aus Löhne kamen zwei top-restaurierte Mercedes V 10-Sattelschlepper und brachten auf ihren Tiefladern drei (!) Lanz-Raupenschlepper und einen patinierten Hanomag R 40 mit. Was für eine Show, lieber Dennis, danke, dass ihr bei uns wart, hat uns wirklich sehr gefreut.
Auch die Treckerkutscher brachten wieder beeindruckende Fahrzeuge mit, angefangen von einem patinierten Original Halbdiesel-Verkehrsbulldog über einen erstklassig restaurierten Alldog in grün/gelb mit Sitzmulde statt Pritsche sowie einen schön patinierten Unimog 411.
Oldies aus jüngerer Zeit waren zahlreich vertreten, viele beeindruckend große MB-Trac´s, Schlüter, McCormick, alle mit Allrad und Kabine. Sehr beliebt sind sie bei den jüngeren Schlepperfans. Als der LBCO 1975 begann, das erste Treffen auszurichten, gab es noch keine grünen MB-Trac´s oder Case 1455, heute sind sie selbst Oldtimer und auf Ausstellungen nicht mehr wegzudenken. So ändert sich die Zeit.
Auffällig viele Lkw waren dieses Mal bei uns. Ein in Norddeutschland eher selten anzufindender, sehr schöner ÖAF Tornado auf Trilex-Felgen sowie diverse Magirus, Büssing, Scania, IFA W 50 als auch die zwei schon genannten Sattelschlepper aus Löhne gaben sich ein Stelldichein. Wirklich klasse, danke euch allen.
Auch die Autofraktion war vielseitig und interessant aufgestellt, neben Audi 80 B2 fanden sich VW T1- und T2-Busse sowie Geländewagen russischer und englischer Bauart. Etliche weitere schöne Fahrzeuge bereicherten die Ausstellungsfläche, sie alle aufzuzählen würde diesen Bericht sprengen.
Und dann natürlich die Schlepper. Die Qualität der ausgestellten und teils auch in Aktion auf unserem Acker zu erlebenden Oldtimer sind auf einem hohen Niveau. Und wo wir beim Acker sind, auch dieses Mal durften sie wieder ran, all die mit den Treckerhufen scharrenden Oldies, welche Baumstämme, Tiefenmeißel, Pflüge und vieles mehr durch die schwarze Erde wühlten. Gerade die großen 10-Liter-Bulldogs waren absolut im akustischen Vorteil gegenüber allen anderen. Wahnsinn, was für eine tolle Show. Moderiert wurde die Show von unserem Hasi, welcher ein alter Bekannter bei uns ist, seine gekonnt sympathische Moderation begeistert immer wieder.
Am Sonntag kamen wir so langsam an unsere Grenze, was die Masse an Ausstellerfahrzeugen angeht. Teils mit Fahrrad wurde jede noch frei Ecke ausgespäht und besetzt. Mit so einem Riesen-Ansturm hatten wir nicht gerechnet, wirklich klasse. Die Anmeldung erfolgte wieder am Zirkuswagen des Sack-Vereins Bremen. Dirk König brachte ihn und baute ihn mit seinem Sohn auf. Lieber Dirk, danke für deine Mühen. Diesmal entschieden wir uns, dass sich die Aussteller selbst anmelden, die Wartezeit des letzten Treffens war doch zu lange.
Unser DJ Heiko machte im Festzelt die Nacht zum Tag. Die Stimmung war gut, es gab keine nennenswerten Zwischenfälle. Am Abend des Pfingstmontag war schon wieder alles vorbei und wir begannen mit dem Abbau, eine Woche später liefen wieder die Rinder unseres Festwirtes Heini über die Wiesen …als wenn nichts gewesen wäre. Nur die Fahrspuren und der wieder zur Wiese hergerichtete Acker verriet: Hier war doch was. Ohne eine so gut funktionierende Mannschaft wie der unseren geht es natürlich nicht.
Liebe LBCO-ler, danke für eure Mühen und teils harte Arbeit. Wir bedanken uns außerdem bei allen Clubs, Ausstellern und Gästen. Ohne Euch gäbe es unsere Veranstaltung nicht. Wir hoffen, ihr hattet Spaß und Vergnügen und würden uns sehr freuen, Euch alle in 2025 wieder begrüßen zu dürfen.
 
Euer Lanz-Bulldog-Club Oyten-Backsberg


18. Mai 2023

Das Lanz-Bulldog-Treffen in Brokstedt 2023

100 Jahre Lanz Bulldog

(ar). Das diesjährige Lanz-Bulldog-Treffen in Holstein stand unter dem Motto „Hundert Jahre Lanz Bulldog“, und dass bei bestem Wetter. Petrus scheint ein Bulldog Fan zu sein. Eigentlich hätte das Jubiläum im Jahr 2021 stattgefunden, die Pandemie machte allerdings einen Strich durch die Rechnung. Und so wurde es jetzt nachgeholt. Und was Michael Bollweg und seine Mannschaft an Ausstellungs-Exponaten zusammentrugen, war wirklich bemerkenswert.
Kenner der Szene sagten, eine solch hohe Ausstellungsqualität hat es so noch nicht gegeben im Oval der Holsteiner in Brokstedt. Sehr viele Vorkriegs-Bulldogs, angefangen mit diversen 12er HL-Bulldogs, Verdampfer, Kühlerbulldogs, Halb- und Volldiesel, in der Masse mit Patina-Optik. Viele seltene Stücke gaben sich ein Stelldichein mit den zahlreichen, verschiedenen Typen der Nachkriegsära bis zum letztgebauten Bulldog, der Volldiesel D 4016.
In 1921 wurde der erste Lanz-Bulldog der Öffentlichkeit vorgestellt, ein von Dr. Fritz Huber weiterentwickelter Glühkopfmotor, welche ohne Fremdnachheizung betrieben werden konnte. Ihn gab es selbstfahrend, als stationäre Antriebsquelle oder als Gespannbulldog, ein antriebsloser 12er, welcher per Zugtier zum Einsatzort verbracht wurde.
Der Siegeszug ließ nicht lange auf sich warten: Schnell erkannten die Besitzer, dass der 12er nicht nur anspruchslos in der Bedienung war, sondern dass er auch imstande war, hohe Lasten zu ziehen. Lanz reagierte darauf und baute erste Straßenzugmaschinen auf Basis des 12ers. Sie wurden mit Trommelbremsen, Doppelbereifung (damals ausnahmslos auf Vollgummirädern, Luftbereifung gab es zu der Zeit noch nicht für Schlepper), Beleuchtung und Wetterschutzdach ausgestattet. Sozusagen der Urahn der späteren Eilbulldogs. Die Kühlung war als Verdampfungskühlung ausgeführt.
36 Jahre später wurde die letzte Neuentwicklung aus dem Hause Lanz der Öffentlichkeit präsentiert, der D 4016 (40er). Er sollte die Halbdieselreihe von 28 bis 36 PS ablösen. Zu der Zeit kaufte sich bereits John Deere bei Lanz ein, übernahm die Aktienmehrheit und baute Jahre später seine grün/gelben Produkte in den Mannheimer Werkshallen, übrigens bis heute.
In den knapp 40 Jahren vom 12er bis zum 40er baute Lanz über 213.000 Bulldogs, welche sich weltweit überwiegend positiv bewerten und so erfolgreich waren, dass sie mehrfach von anderen Herstellern der Welt kopiert wurden. Der Bulldog war, ist und bleibt legendär und ist aus der Oldtimerszene nicht wegzudenken. Und der Geschichte folgend, hatten die Holsteiner so ziemlich jeden Typ auf dem Platz stehen, mit allem Zubehör und Sonderbauten. Das alles wiederzugeben würde diesen Bericht sprengen.
Doch auch andere, seltene Exponate waren zu bestaunen: Eine selbstfahrende Dreschmaschine der Marke Buschhoff stand im Oval, wie auch ein Deutz-Allis, welcher für den Nordamerikanischen Markt gebaut wurde. Die Deutz DX- Reihe stand Pate für das Design des Riesen-Schleppers. Auch ein Lanz-Mähdrescher in weiß/roter Ausführung war zu bewundern, Hans Butenschön erfreute die Besucher mit seiner voll funktionierenden Modell-Lanz- Dreschmaschine, welche von einer Lanz Dampflokomobile angetrieben wurde. Wir vom LBCO waren mit einer kleinen Mannschaft vor Ort und waren ziemlich erstaunt und beeindruckt über das Geleistete in Brokstedt. Mit Sonnenbrand und gut gelaunt nahmen wir die Eindrücke mit nach Hause. Brokstedt ist doch immer wieder für eine Überraschung gut.
Liebe Holsteiner, vielen Dank für dieses außergewöhnliche Treffen, es war wirklich klasse. Dem Leser empfehlen wir, wer dort noch nicht gewesen ist: Gerne vorbeischauen, es lohnt sich. Der Haupttag des Events ist immer am Himmelfahrtstag …leicht zu merken.
 
Euer Lanz-Bulldog-Club Oyten-Backsberg


  • „Sägerei Lanzberg“ – Unser diesjähriges Thema auf der BCM ist der Bulldog in der Forst- und Holzwirtschaft.

  • Premiere auf der BCM 2023: Der frisch restauraurierte Club-Bulldog D7506 in Patina-Look.

  • Premiere auf der BCM 2023: Der frisch restauraurierte Club-Bulldog D7506 in Patina-Look.

  • Premiere auf der BCM 2023: Der frisch restauraurierte Club-Bulldog D7506 in Patina-Look.

  • Wie ein Bulldog tragen auch die Vereinsmitglieder ihre Patina mit Würde.

  • Club-Vorsitzender Kai-Uwe Böschen im Gespräch mit Besuchern.

  • Club-Vorsitzender Kai-Uwe Böschen im Gespräch mit Besuchern.

  • Zweiter Club-Vorsitzender, Pressesprecher und Technik-Guru Andreas Rathjen.

3. bis 5. Februar 2023

Erste Bremen Classic Motorshow nach Corona ein voller Erfolg

(ar). In 2020 war es die letzte Veranstaltung in den Messehallen Bremens, wo sich die Oldtimermesse Bremen Classic Motorshow (BCM) präsentierte, um im Allgemeinen die Oldtimersaison am Anfang des Jahres einzuläuten. Bekanntlich kam kurze Zeit später der Lockdown, Corona schlug unbarmherzig und mit aller Härte zu und veränderte das gewohnte Leben aller Menschen schlagartig. Nun vergingen zwei Jahre, ehe es wieder hieß: Willkommen in Bremen zur BCM.
Unser Club war auch wieder dabei, unser bekannter Platz wurde uns, wie gewohnt, in Halle 2 zugewiesen, auf 12 x 6 Metern durften wir uns „austoben“. Der Vorteil unseres Platzes ist, dass der Haupt- Verbindungsweg von Halle zu Halle direkt vor unserer Nase liegt. Und so gibt es viele neugierige und interessierte Besucher, welche unseren Messestand belagern und sich rund um die Geschichte der Mannheimer Maschinen informieren wollen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr auf unserem Stand ein historisches Thema zu wählen, welches in Verbindung mit dem Bulldog steht. So gab es bei uns schon eine Mini-Molkerei, eine Tankstelle im Stil der Fünfziger Jahre und vieles mehr.
Dieses Jahr wurde eine Mini-Sägerei mit dazugehöriger Baumstamm-Bergung aufgebaut. Unser Diorama zeigte einen Blumhardt-Langholzanhänger, welcher stilgerecht mit einer am 24-PS-Volldiesel-Bulldog montierten Seilwinde Kiefern-Baumstämme belud. Der Bulldog lief in seiner Anfangszeit in Süddeutschland als Weinbergbulldog, die Seilwinde wurde damals als Eigenbau nachgerüstet. Leider kann man die Szenen nur als „Stillleben“ zeigen, würde man die Vorführung real durchführen wollen, bräuchte man eine Abzugsanlage und vieles mehr, was nicht zu realisieren wäre. Viele Besucher sagten uns, dass sie diese Szene gerne live erlebt hätten, worauf wir auf unser diesjähriges Pfingsttreffen verwiesen. Dort werden wir live zeigen, wie das Beladen damals durchgeführt wurde. Als Zugfahrzeug wurde unser Vereinseigener 25-PS-Glühkopfbulldog vor dem Anhänger gespannt, er wurde das erste Mal nach Restauration der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Club entschied sich, die Restauration im Patina-Zustand zu machen, also technisch kompromisslos im annähernden Werkszustand zu versetzen, aber optisch keinen neuen Farbauftrag zu machen. Und es gab einige Besucher, die Aufgrund der Patina bezweifelten, ob denn der Bulldog überhaut liefe.
Weiter bauten wir ein kleines Gebäude auf, welches die Sägerei darstellen sollte. Stilecht mit Gussfenster und diversen Werkzeugen aus der alten Zeit präsentierten wir es auf unserem Stand. Vor dem Gebäude stellten wir Heiners 25er-Allzweck-Bulldog, der als Antriebsquelle mittels Flachriemen dienen sollte.
Eine Holztafel vollendete das Diorama mit sehr vielen historischen Bildern, auf welchen die damaligen Holztransporte und Verarbeitungen gezeigt wurden. Sie war stets von den Besuchern umlagert.
Es bedarf einiges an Zeit und Mühe, um so etwas aufbauen zu können, unser vielseitiges Team baute nicht nur auf, sondern kümmerte sich auch um den Stand und stellten sich den Fragen der Besucher während der Messe. Im rückwärtigen Teil unseres Gebäudes bauten wir eine Mini-Küche auf, heißer Kaffee, Bockwurst und Salate sowie Kuchen sorgten für unser Wohlergehen. An dieser Stelle möchte sich der Club für alle helfenden Mitgliedern und auch Unterstützern bedanken: Ihr seid klasse… ohne Euch gäbe es uns nicht auf der BCM.
In den folgenden Messehallen zeigte man den Besuchern den wirklich krassen Kontrast zwischen Standartlimousinen und ihren sportlichen Gegenstücken. Ein Renault R4 in der einfachsten Ausführung neben einem R4 Turbo oder ein Audi Coupe Quattro neben einem von Walter Röhrl gefahrenen Rallye-Urquattro zeigen, wie sehr sich die sportlichen Boliden von ihren Standart-Brüdern unterscheiden. Klasse Thema, gut dargestellt. Außerdem gab es ein Rondell, in dem Autos der „roten Liste“ standen, also Oldtimer, von welchen nur sehr wenige die Zeit bis heute überlebt haben. Allgegenwertige Autos der 70er und 80er, wie Opel Rekord D, Ford Granada MK1, Golf I, Renault R 16, Alfasud und einige mehr. Die Leute auf diesem Stand erzählten uns, dass einige der Fahrzeugtypen schon zum ersten TÜV nach Neuanschaffung durchfielen, weil sie erhebliche Durchrostungen aufwiesen. Verarbeitungsqualität und Rostvorsorge war damals anscheinend nur für die gehobenen Typen vorgesehen. Umso schöner ist es, die wenigen erhaltenen bewundern zu können. Auch in den Motorrad-Bereichen gab es eine Menge sehr schöne und teils auch sehr seltene Maschinen zu entdecken.
Schade nur, dass wenige Oldtimer der ehemaligen DDR zu bewundern waren. Hoffen wir, dass es beim nächsten Mal mehr werden. Denn auch dort wurden teils sehr schöne und erhaltenswerte Fahrzeuge gebaut wie zum Beispiel der Wartburg 311 oder eine AWO 425 mit Stoye-Seitenwagen. Alles in Allem haben Frank Ruge und seine BCM-Mitarbeiter wieder eine äußerst gelungene Messe präsentiert, sie ist jedes Jahr ein Highlight und ein wichtiger Termin im Oldiekalender.
Wir freuen uns, im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können, das Thema steht schon fest und bleibt bis dahin top secret.
 
Euer Lanz-Bulldog-Club


Lanz-Bulldog-Club · Adresse & Anfahrt

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