Jan-Niklas, Jahrgang 2004, ist auf dem Elternhof in Achim-Baden mit der Landwirtschaft aufgewachsen. Hier gibt es viel zu tun, er packt kräftig zu, nur ein bisschen „Mithelfen“ reicht ihm nicht aus. Allem voran steht aber die Schule. Das muss sein und macht ihm auch Spaß, aber da geht noch mehr: Im Oktober 2019 absolviert Jan-Niklas einen Erste-Hilfe-Kurs, danach folgt die Anmeldung zum Fahrschulunterricht für den Trecker-Führerschein. Er beginnt mit der Fahrschul-App und einem Theorie-Kompakt-Kurs.
Doch unsere Welt verändert sich unerwartet. Zum Jahresanfang 2020 hat uns eine Pandemie erreicht. Corona-Virus. Lockdown. Homeschooling. Alles geschlossen, auch die Fahrschulen.
Im Sommer entspannt sich die Situation vorübergehend. Jan-Niklas absolviert nochmals einen Theorie-Kompakt-Kurs, und ab November folgen dann täglich ein bis zwei Übungseinheiten mittels Computer und Fahrschul-App.
„Im Dezember wollte ich hinschmeissen, weil es nicht voranging in der Fahrschule“, berichtet Jan-Niklas. „Zuhause lief das Üben für die Prüfung immer super, aber in der Fahrschule habe ich dann zu viele Fehler gemacht, um zur Theorie-Prüfung zugelassen zu werden.“ Doch seine Eltern haben ihn ermutigt, nicht aufzugeben.
Jan-Niklas: „2021 – Januar, Februar, immer wieder das Gleiche: Zuhause läuft es, in der Fahrschule sammele ich die Fehler. Aber, nach Absprache mit dem Fahrlehrer, darf ich an einer theoretischen Prüfung teilnehmen, ganz ohne Druck, einfach um zu gucken, wie es da läuft…
Einen Tag vor der richtigen Prüfung hat mir mein Vater einen Oldtimer-Trecker Marke DEUTZ versprochen, wenn ich die Prüfung rocken würde. Dann könnte ich immer mit den anderen DEUTZ- und LANZ-Fans aus Baden zu den Treckertreffs fahren…
1. März 2021 – Theorie-Prüfung bestanden! Habe die Nerven behalten, konnte nichts verlieren, sondern nur gewinnen!
Mein Cousin Patrick, selber stolzer Besitzer eines DEUTZ D40, hat einen 1964er D30 für mich entdeckt, den wir tatsächlich auch im April gekauft haben.“
Da Jan-Niklas kleinwüchsig ist, wurde „von Amts wegen“ eine Fahrprobe angeordnet, um sicherzustellen, dass er aufgrund seiner Körpergröße in der Lage ist, einen Schlepper zu fahren.
Jan-Niklas: „5. Mai 2021 – Fahrprobe. Unser Schlepper, ein CASE 150, der für mich umgerüstet ist, streikt mitten in der Prüfung. Kleine Reparatur, mein Vater bringt ihm die Flötentöne bei. Der CASE läuft wieder. Ich bestehe die Fahrprobe!“
Für Jan-Niklas geht es also in diesem Sommer los: Wir sehen ihn in Achim-Baden auf dem CASE 150 bei der Ernte Getreide, Stroh und Heu fahren und mit der Scheibenegge am Schlepper auf dem Acker die Getreidestoppel zerkleinern.
An dem D30 hat Jan-Niklas mittlerweile sehr viel „Persönlichkeit“ entdeckt. In seinem langen Treckerleben hat der DEUTZ viel geleistet, stand aber auch manches Mal einfach nur traurig irgendwo in der Ecke, und es musste schon das eine oder andere ausgetauscht oder repariert werden.
Einige Touren kann Jan-Niklas mit seinem DEUTZ D30 im Jahr 2022 schon machen, beispielsweise zum Treckertreff in Badenermoor und die Teilnahme am Oldtimer-Korso durch Etelsen. Das nächste Pfingsttreffen auf dem Backsberg ist auch anvisiert.

In liebevoller Erinnerung
an meine Mutter,
Karin Meyer
 
Jan-Niklas Meyer

(ar). Zur diesjährigen Bremen Classic Motorshow haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht: Unser Vereinslokal, die Gaststätte Backsberg, in die Stadthalle zu verlegen. Sprich: Es sollte der 11-Uhr-Zug aufgebaut werden.
Und was ist damit gemeint? Ganz einfach: Wenn man in der damaligen Landwirtschaft der 50er Jahre mit dem Schlepper, Pferd und Wagen oder wie auch immer unterwegs war, es gerade passte und es Richtung 11 Uhr zuging, fand man sich in der Dorfkneipe ein, um ein schnelles, vielleicht auch zwei schnelle Biere einzunehmen, noch ’nen lüdden Schluck dazu, und, wer rauchte, eine Zigarre hinterher. Es wurden Neuigkeiten ausgetauscht, einige Geschäfte gemacht und in aller Regel ging der Arbeitsalltag danach weiter. Auch im ländlichen Handwerk war dies eine gängige Praxis, oft wurden hier auch Aufträge zwischen den Landwirten und den Handwerkern schnell und einfach per Handschlag ausgelöst, dazu noch Schluck und Bier, und dann passte es.
Manchmal kam es auch vor, dass die Staatsmacht ein prüfendes Auge auf die Sache warf und dementsprechend die lokalen Ortshüter damit beauftragten, zu kontrollieren. Und so wurde, ganz in der Nähe der Kneipe, eine Straßenverkehrskontrolle eingerichtet, um die Fahrtüchtigkeit der 11-Uhr-Zügler zu überprüfen.
Und so kam die Idee auf, beides auf unserer kleinen Ausstellfläche von 12 x 6 Metern darzustellen. Der Aufbau der „Kneipe“ erfolgte mit unseren Holzwänden, die wir dann mit einer Fototapete beklebten. Sie stellte die Fassade der wirklich existenten Gastwirtschaft auf dem Backsberg dar. Wochen zuvor wurden diverse Fotos des Eingangsbereiches mit Fenstern und den vorstehenden Bäumen gemacht, das beste Foto wurde zum Druck in Auftrag gegeben und so landete die Fassade in die Messehalle. Übrigens wurde dieser Auftrag nicht im Rahmen eines 11-Uhr-Zugs gemacht, heute geht das digital, W-Lan-Bier und -Schluck sind noch nicht erfunden…
Zwei Bulldogs und ein zeitgenössisches Polizeiauto sollten das Gesamtbild abrunden. Das Beschaffen der Bulldogs war schnell und einfach erledigt, Melvin und Heiner stellten ihre beiden Bulldogs aus der grün-gelben Ära zur Verfügung. Heiner fuhr auf Achse seinen schön restaurierten 4016 aus dem Kreis CUX nach Bremen. Melvins 2016 besticht durch eine top Original-Patina.
Beim Polizeiauto wurden wir von der Filmreihe „Neues aus Büttenwarder“ inspiriert, ein VW-Käfer sollte es werden. Und so telefonierten wir einige Käfer-Clubs ab, es entstand so der Kontakt zu dem VW-Museum Grundmann aus Hessisch Oldendorf. Hier wurden wir mit einem original Polizeikäfer aus dem Baujahr 1959 unterstützt. Der Standard-Käfer wurde seinerzeit an die Polizei München geliefert, über Umwege gelangte der Wagen nach vielen Jahren schließlich als Ruine zu den Grundmanns, welche ihn aufwendig und originalgetreu frame-off restaurierten.
30 PS treiben den seilzuggebremsten Käfer an, die Gänge werden unsynchronisiert, also mit Zwischengas und Doppelkuppeln geschaltet. Das Martinshorn und Blaulicht funktionieren einwandfrei, die 6-Volt-Anlage sorgt für die Einspeisung. Und selbst ein funktionstüchtiges Megaphon ist vorhanden. Der zeitgenössisch mattlackierte Polizeikäfer machte ein tolles Bild, wir bekamen von Grundmanns zusätzlich ein Warnschild und eine noch grau-blaue Polizei-Uniform mit Kopfbedeckung. Unserem Carsten passte die Uniform wie angegossen, dementsprechend oft hat er sie getragen.
Unser Vereinswirt Heini stellte uns für den Messestand Bierzeltgarnituren aus den 50ern zur Verfügung, ebenso Bierkisten aus Holz, Werbeschilder sowie einen uralten Zigarettenautomat. Unser Stand sollte halt so authentisch wie möglich sein.
Am Mittwoch vor der Messe wurde aufgebaut, Donnerstag Restarbeiten, sodass es Freitag mit Beginn der Messe um 9 Uhr losgehen konnte. Auf Anhieb kamen etliche Besucher auf unseren Stand, viele begeisterten sich für den Käfer, andere staunten über die „Kneipe“ und einige erkannten sie wieder.
Insgesamt kam der Stand sehr gut an und wir konnten uns über den zweiten Platz für die beste Clubpräsentation freuen. Dieses Jahr haben sich die Clubs gegenseitig bewertet.
Den ersten Platz machte der Käfer Club Wolfsburg um Helga Düwert. Sie haben von Freitag bis Sonntag einen mitgebrachten Käfer repariert beziehungsweise ein neues Fahrwerk eingebaut. Mit neun Leuten war das Schauschrauben ein voller Erfolg.
Den dritten Platz belegten die Wohnwagen-Oldies, top erhaltene Camper mit vielen zu der Zeit passenden Accessoires wurden gezeigt.
Die BCM widmete sich dieses Jahr der Automobilmarke Lancia aus Italien und in der Zweiradgeschichte der 50-ccm-Moped-Klasse. Lancia wurde auch als Marke der Ingenieure bezeichnet, schon im Jahre 1923 wurde hier für das Modell Lambda die selbsttragende Karosserie erfunden, die erste weltweit sowie Einzelradaufhängung vorn und hydraulische Stoßdämpfung. In der Schnapsglas-Klasse wurden Mopeds von den 50er bis in die 70er Jahre gezeigt. Einige von uns erkannten ihre Mopeds von damals wieder und prompt kam der Satz: „Mensch, hätte ich die mal behalten…“
Am Sonntag um 18 Uhr endete die BCM, noch vor 21 Uhr haben wir die Messehalle mit Sack und Pack verlassen. So schnell haben wir noch nie abgebaut und verladen. Was für ein klasse Team, vielen Dank an alle Helfer. Besonders Murdock und Dieter haben richtig Gas gegeben, haben sich viel Gedanken gemacht und einen tollen Job hingelegt.
Am Montag wurde der Käfer zurück in das Museum gebracht. Nach einer intensiven Führung von Jens durchs Museum sind wir in der Nacht wieder in Oyten angekommen. Wir möchten uns ganz herzlich bei Christian Grundmann und Jens Mäusel für die Unterstützung mit dem Polizei-Käfer auf unserem Stand sowie der Führung durch das Museum bedanken. Ebenso bei Helga Düwert vom Käfer Club Wolfsburg, welche den Kontakt hergestellt hat. So macht Zusammenarbeit unter verschiedenen Oldtimer-Enthusiasten wirklich Riesenspaß, wir haben sehr interessante und nette Leute kennenlernen dürfen.
Umso mehr freuen wir uns auf die kommende BCM in 2025, ein Thema hierfür haben wir auch schon in der Schublade und wird, wie immer, nicht verraten.
Und wer Lust auf eine Käfer-Reise in die Vergangenheit hat, den können wir nur wärmstens das VW-Museum Grundmann in Hessisch Oldendorf empfehlen… es lohnt sich wirklich.
 
Euer Lanz Bulldog Club

(ar). Die diesjährige Jahreshauptversammlung des LBCO fand am 19.01.2024 wie gewohnt auf dem Backsberg statt. Unser Vorsitzender Kai-Uwe begann die Veranstaltung um 20 Uhr mit einem netten Grußwort und im Anschluss gab es, wie jedes Jahr, einen kleinen Imbiss. Wir waren mit 34 wahlberechtigten und gut gelaunten Clubmitgliedern gespannt, wie der Abend verlaufen wird.
Nach Bestimmung des Wahlleiters und das Vortragen der Berichte unserer Funktionsträger wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Anschließend folgten die Wahlen.
Kai-Uwe teilte uns mit, aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgeben zu wollen, und weiterhin als passives Mitglied zur Verfügung stehen möchte. Er hat das Bild des LBCO sehr geprägt, mit ihm und dem Team des Vorstandes ist in seiner Amtszeit sehr viel positives und nachhaltiges in den Club eingeflossen. Durch die komplette Umstrukturierung des Teams wurden die Aufgaben gekonnt verteilt um dadurch die Vorstandsarbeit effektiver zu gestalten.
Ein Meilenstein war das Aufarbeiten des den Mitgliedern zu Verfügung gestellten Vereinsbulldogs D 7506, welcher vormals als Denkmal auf Eisenrädern jahrzehntelang unter einem kleinen Dach stand, und eigentlich ein tristes und nutzloses Dasein fristete. Nun kann er auf Oldtimertreffen und weiteren Veranstaltungen ausgestellt werden und so als Werbe- und Sympathie-Träger für uns aktiv zu sein.
Ferner bauten wir einen Dusch- und Waschcontainer für unsere Treffen auf und kauften Festival-Stromversorgungskomponenten von einem befreundeten Verein auf, mit dem Hintergrund, die Durchführungskosten unserer zukünftigen Treffen zu senken.
Die Öffentlichkeitsarbeit ist durch das Aufbauen und Einführen unserer doch sehr professionellen Internetseite auch ein Meilenstein in Kai-Uwes Arbeit gewesen. Durch die vielen Klicks auf unserer Seite werden wir in dieser Hinsicht bestärkt, dass es eine gute und richtige Entscheidung war, diese Plattform ins Leben zu rufen.
In diesem Zuge möchte sich der Club bei Kai-Uwe sehr herzlich bedanken für die ausgezeichnete Vorstandsarbeit. Auch die Zusammenarbeit im Team mit ihm hat uns allen wirklich Spaß gemacht und der Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten hat uns zusammengeschweißt und schlussendlich gestärkt.
Als neuen Vorsitzenden wurde Andi gewählt. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für die kommenden Jahre. Der zweite Vorsitz, den Andi vorher innehatte, ist an Jörg gegangen und neu ist hier ein Beisitzer geschaffen worden, welcher von Carsten wahrgenommen wird. Alle drei bedankten sich bei der Versammlung für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen und freuen sich auf ihre zukünftige Arbeit. Auch euch wünschen wir vom Club alles Gute und viel Erfolg in den kommenden Jahren.
Unser Kassenwart Kai wurde in der Wahl bestätigt und nahm die Wahl an. Auch er hat hervorragende Arbeit im Vorstand geleistet, seine Bildschirmpräsentationen in und um die Finanzen sowie das Zusammenarbeiten mit dem Steuerberater und dem Finanzamt laufen wirklich gut. Lieber Kai, vielen Dank dafür.
Als Pressesprecher wurde Andi ebenfalls in seinem Amt bestätigt, er nahm die Wahl an und bedankte sich für das Vertrauen der Mitglieder.
Unser neuer Schriftwart ist Robert geworden. Da Jörg nun zweiter Vorsitzender geworden ist, wollte er den Schriftwart gerne jemandem anderen überlassen. Wir danken Jörg für den sehr gut gemachten Job. Unser Dieter stellte sich erneut für das Amt des Jugendwartes zur Verfügung.
Der Festausschuss wird nun gebildet von Kathy, Bennet, Melvin und Mia. Henry, Lothar und Heiner sind in den Ältestenrat gewählt worden. Und neu bei uns ist das Amt des Hallenwartes kreiert worden. Dieses Amt übernimmt Heiko. Alle genannten und gewählten Mitglieder nahmen die Wahlen dankend an, wir vom Club wünschen ihnen alles Gute und viel Erfolg für die kommenden Jahre. Schön für uns alle, dass es so funktioniert und wir so in eine positive Zukunft schauen können.
Nach den Wahlen sind diverse Themen unter dem Punkt Verschiedenes für das Jahr vorgestellt worden. Die bevorstehende Bremen Classic Motorshow wurde besprochen, wie auch diverse Ausfahrten, Schrauber-Schulungen sowie Grillabende.
Nach dem offiziellen Teil wurde noch kräftig gefeiert und so endete unsere Versammlung mit zufriedenen Mitgliedern, nach dem Motto: Pack mer’s, wo wir sind ist vorne.
 
Euer Lanz Bulldog Club Oyten